Hupe, Schnarre, Hupengleichrichter

Geschrieben 05.02.2008, zuletzt geändert 30.06.2023
In Home » Elektrik

StVZO §55 (Einrichtungen für Schallzeichen): "Kraftfahrzeuge müssen mindestens eine Einrichtung für Schallzeichen haben [...]"

Hupe

Gekennzeichnet mit DC oder CC für Gleichstrom, hat 2 Anschlüsse, die nicht unbedingt mit + und - beschriftet sind.

Die Hupe hupt immer in der gleichen Tonhöhe, solange die richtige Spannung anliegt, also 12V konstant vom Standgas bis in hohe Drehzahlen. Technisch gesehen trennt sie sich selbst die Stromzufuhr wenn die Membran ausfährt, daraufhin fällt die Membran zurück und das Spiel geht von vorne los. Je nach Mechanik bestimmt das die Frequenz und die Lautstärke des Tons. Hupen gehen meistens auch mit Wechselstrom, wenn auch oft mehr schlecht als recht. 12V-Hupen gehen manchmal mit 6V, das ist jedoch bauartbedingt. 6V-Hupen ziehen bei 12V-Versorgung eventuell mehr Strom, als der original verbaute Gleichrichter liefern kann - ausprobieren.

Schnarre

Die Schnarre ist mit AC oder CA gekennzeichnet, hat ebenfalls 2 Anschlussklemmen und wird mit Wechselstrom betrieben.

Oft sind Schnarren für 6V ausgelegt, da später zu "12V-Zeiten" aus o.g. Gründen nur noch Hupen verbaut wurden. Schnarren funktionieren im allgemeinen nicht mit Gleichstrom, wie das Konstruktionsprinzip schon vermuten lässt: Schwingt die Spannung nicht, bleibt auch die Membran still.

Das Konstruktionsprinzip hat zur Folge, dass der Ton sich mit der Drehzahl des Motors ändert – und ja, man kann auch Lieder schnarren. 6V-Schnarren können in der Regel ohne Probleme mit 12V betrieben werden, einfach ausprobieren und nicht unbedingt dauer-hupen.

Gemeinsam haben beide, Hupe und Schnarre, eine (beschränkte) Einstellmöglichkeit über die zentrale Schraube auf der Vorder- oder Rückseite: Diese Schraube befindet sich manchmal unter der Hupenverkleidung, also der vernieteten Blende. Mit ihr kann nach Lösen und Verstellen in Maßen der Klang verändert werden.

Hupengleichrichter

Schnarren mit nicht definierter Frequenz und Lautstärke sind nicht mehr zulassungsfähig, und ohne Batterie ist nur Wechselstrom verfügbar - Der Hupengleichrichter der PX Lusso ohne Batterie sorgt für die Gleichspannungsversorgung der Hupe:

schaltplan_hgr.png

hupengr-schema.gif

Die Eingänge sind Grün und Schwarz (2x Wechselstrom), direkt am Spannungsregler bzw. am Rahmen/Metall abgreifbar. Die Beiden grün-schwarzen Leitungen sind die Gleichstrom-Ausgänge, beide zur Hupe, einen davon durch den Hupen-Taster.

Der HGR enthält neben dem eigentlichen Gleichrichter u.a. noch Kondensatoren, um den Strom für die Hupe zu puffern. Der Hupen-Taster schaltet am Ausgang, so kann sich der Puffer bei laufendem Motor aufladen. Mehr Details zu den Innereien, der Leistung und Alternativen finden sich hier im GSF-Topic.

Ein einfacher Brückengleichrichter funktioniert hier meist nicht, da die Lichtmaschine alleine die Last der Hupe nicht bereitstellen kann.

Der Gleichrichter ist empfindlich bei Verpolung, Spannungsspitzen und zu hoher Last am Ausgang, er altert und wenn er platzt (bzw. die Elkos), dan geschieht dies meist sehr laut:

hupengleichrichter_geplatzt

BGM-Gleichrichter

Als Ersatz für den nicht mehr neu erhältlichen HGR der Lusso mit Zusatz-Funktionen wie DC-Ausgang für z.B. ein USB-Ladegerät und integriertem Blinkgeber für LED-Blinker gibt es einen Gleichrichter von bgm.

hupengr-bgm.png

bgm_anschlüsse.png

Hupe verlegen

Manchmal gibt es die Möglichkeit, die Blende einer Schnarre auf eine Hupe zu nieten, jedoch sind einige Schnarren einfach zu kostbar. Da die originale 6V-Hupe der Rally nach Umbau auf 12V immer nur einen kurzen Ton von sich gab und dabei den bgm-Hupengleichrichter anscheinend wegen Überlastung zum Abschalten genötigt hat, habe ich eine Hella-Hupe (3AL 922 000-951, 42W, DC) unter der linken Seitenhaube im Reserverad verbaut.

In der StVZO ist an Keiner Stelle geregelt, wo sich die Signaleinrichtung befinden muss, und der Kabelbaum ist einfach zu ändern. Mein Kabelbaum leitet 12V Gleichstrom von der linken Seitenhaube zur Hupe und von dort weiter zum Lichtschalter, der als Schließer das Kabel auf Masse tastet.

An der still gelegten Hupe die Kabel-Enden verbinden, eine Klammer zum Befestigen der Kabel biegen und einstecken, dann die Öse im Kabel mit einem Kabelbinder locker daran aufhängen:

hupe_verlegen_1.jpg

hupe_verlegen_2.jpg

Am Ausgang des Hupengleichrichters die Zuleitung der Hupe auftrennen und die Hupe dazwischenstecken.

hupe_verlegen_3.jpg

Man könnte natürlich auch die Rally-Hupe entnieten und die Innereien tauschen, aber so bleibt die Hupe original und der Umbau ist in 10 Minuten erledigt.

Andere Seiten unter 'Elektrik'